Generalversammlung 2020

Ordentliche Generalversammlung am 15. September 2020

 (v.l.) Anton Siefer (wieder in den Aufsichtsrat gewählt), Vorstandsvorsitzender Stefan Jörg, Vorstand Albert Rösch, Aufsichtsratsvorsitzender Josef Spicker (ebenfalls wieder gewählt), die Aufsichtsräte Martin Egger und Peter Fastl sowie der Schondorfer Bürgermeister Alexander Herrmann.

Generalversammlung der Pioniere
VR-BürgerEnergie Landsberg eG blickt auf ein ruhiges Geschäftsjahr zurück

Es war schon ein Stück Pioniergeist, der 2011 zur Gründung der Energiegenossenschaft VR-BürgerEnergie Landsberg eG führte. Eine Prise Mut gehörte auf jeden Fall dazu, einer der ersten zu sein, der im Landkreis Landsberg die Energiewende mitgestaltet. So weht auch heute noch der Gründergeist Friedrich Wilhelm Raiffeisens durch die Räume, wenn sich die Mitglieder zur alljährlichen Generalverammlung einfinden. Dass es auf den ersten Blick auch ein wenig mutig erscheint, in der aktuellen Lage eine Generalversammlung einzuberufen, führte Vorstand Albert Rösch dann auch gleich in seiner Begrüßung an. Aber der Mut der Gründer, sei ja immer noch da, meinte er augenzwinkernd.

Rund 30 Mitglieder konnte Aufsichtsratsvorsitzender Josef Spicker in der Fahrzeughalle der Freiwilligen Feuerwehr Schondorf begrüßen. Unter strengsten Hygieneauflagen berichteten dann Vorstand und Aufsichtsrat über das Geschäftsjahr 2019. „Nicht nur als ‚Grüner‘“ freute sich Schondorfs Bürgermeister Alexander Herrmann über die Energiewende, wie er in seinem Grußwort betonte, sondern auch als Mensch und als Bürger unserer schönen Region. „Macht‘s weiter so“, war sein Fazit. Der erste Kommandant der FFW Schondorf ließ es sich nicht nehmen, die Anwensenden in „seinem“ Feuerwehrhaus zu begrüßen. Nicht ohne den Hinweis, „bei einem Einsatz bleibts bitte alle einfach sitzen und bewegt Euch nicht.“ Die Feuerwehr stellte die Fahrzeughalle unentgeltlich zur Verfügung; „in schwierigen Zeiten zusammenhalten und Möglichkeiten aufzeigen“, ist der Grund für diese ungewöhnliche Lösung für die Generalversammlung der VR-BürgerEnergie Landsberg eG, waren sich alle einig. Dennoch: Mit einem Scheck über 1.000 Euro bedankte sich BürgerEnergie-Vorstand Albert Rösch bei der Feuerwehr; „aber auch gleich noch für nächste Woche, da wir auch mit der Vertreterversammlung der VR-Bank Landsberg-Ammersee eG wieder auf das Angebot zurückgreifen dürfen“ betonte er mit einem Lächeln im Gesicht.

Den Bericht des Vorstands begann Rösch jedoch weiger lächelnd. Vor allem in den Folgen von „Corona“ und nicht in einem Ausbau der erneuerbaren Energieen liegen die Ursachen für eine Verringerung des CO²-Ausstoßes in den letzten Monaten, begann er seine Ausführungen. Die Aussagen der Politik sind meist nur Lippenbekenntnisse und führen zu keinen spürbaren Maßnahmen und neuen Möglichkeiten für die Energiewende, so Rösch weiter. Insbesondere die 10H-Regelungen für die Errichtung von Windrädern blockiert die Investitonen in erneuerbaren Energien. Mit der 10H-Regelung müssen moderne – meist bis zu 200 Meter hohe – Windkrafträder 2 Kilometer von der nächsten Wohnbebauung entfernt stehen, so Rösch. Damit kommen in unserer Region wie auch in ganz Bayern nahezu keine Standorte mehr in Frage. Als Vergleich führte er das ehemalige Atomkraftwerk Isar/Ohu an, das nur 121 Meter von der nächsten Siedlung enfernt liegt. Als Konsequenz sei Bayern nicht zuletzt durch diese Regelung vom absoluten Spitzenplatz bei der Erzeugung von alternativer Energie ins letzte Drittel abgerutscht. Die Förderungen von Photovoltaikanlagen sind ebenfalls seit Jahren uninteressant. Ausschließlich für den Eigenbedarf sind derzeit Investitionen in derartige Anlagen rentabel – allerdings nur bei einem entsprechend hohen Verbrauch. So haben sich Vorstand und Aufsichtsrat entschlossen, derzeit keine neuen Anlagen in Betrieb zu nehmen. Allerdings sei man aktuell in Verhandlungen, eine bereits bestehende Anlage zu übernehmen. Damit könnten auch wieder neue Geschäftsanteile erworben werden. Noch in diesem Jahr soll der Kauf vorgenommen werden.

Auch liefen die bestehenden Anlagen hervorragend. Nach 2018 habe die Einspeisevergütung auch im vergangenen Geschäftsjahr die Planungen übertroffen. „Die Sonne meint es gut mit Ihrer Dividende“ meinte Albert Rösch schmunzelnd und übergab damit das Wort an den Vorstandsvorsitzenden Stefan Jörg, der die weiteren Tagesordnungspunkte übernahm. Nach der Verlesung des Prüfungsberichts stand die Beschlussfassung zur Verwendung des Jahresabschlusses auf dem Programm. Nach den ausführlichen Erläuterungen beschlossen die anwesenden Vertreter für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividende in Höhe von 3 Prozent auf die Geschäftsanteile. Turnusgemäß schied mit Ablauf des Abends Josef Spicker aus dem Aufsichtsrat aus; er wurde von der Versammlung für weitere 3 Jahre wiedergewählt, Gegenkandidaten wurden nicht vorgeschlagen.

Zum Abschluss wurde von einem Mitglied noch einmal allen Beteiligten für ihr ehrenamtliches Engagement gedankt. Sowohl Vorstand und Aufsichtsrat als auch viele Helfer und Unterstützer engagieren sich für die VR-BürgerEnergie Landsberg eG ehrenamtlich. Das ermögliche die hervorragende Ertragslage und sichere die Dividende der Mitglieder.
Auf Grund der Coronabeschränkungen schloss dann Albert Rösch die Versammlung ohne den üblichen Imbiss und die interessanten Gespräche am Ende einer jeden Zusammenkunft, nicht ohne zu betonen, dass er auf eine regulär stattfindende Generalversammlung im nächsten Jahr hoffe.

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momentane
 Gesamtleistung:
 ca. 4,4 MWP
Anzahl der versorgbaren
 4-Personenhaushalte in
 der Region:
             knapp 9.000
  

Die VR-BürgerEnergie
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 ist eine Initiative der
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