Generalversammlung 2021

Ordentliche Generalversammlung am 7. Oktober 2021
VR-BürgerEnergie Landsberg eG - Spendenübergabe an die FFW Schondorf

 (v.l.) Der Vorstandsvorsitzende Stefan Jörg und Vorstand Albert Rösch bedanken sich bei der Gemeinde Schondorf - Herrn Bürgermeister Alexander Herrmann (r.) - für die Überlassung der Turnhalle für die 11. ordentliche Generalversammlung der VR-BürgerEnergie Landsberg eG. Als kleines Dankeschön erhält die FFW Schondorf eine Spende über 500 Euro für die Jugendarbeit.

Am 7. Oktober 2021 fand die 11. ordentliche Generalversammlung der VR-BürgerEnergie Landsberg eG statt. Wie schon die erste Versammlung fand auch diese - im 10. Jahr nach der Gründung - an einem genau ausgewählten Ort statt: Wurden die Mitglieder damals in das Schondorfer Schützenheim eingeladen, auf dessen Dach kurz zuvor eine Photovoltaik-Anlage der VR-BürgerEnergie Landsberg eG installiert worden war, so war es im Jubiläumsjahr die Schondorfer Turnhalle, auf deren Dach die VR-BürgerEnergie nun ebenfalls eine neue Photovoltaik-Anlage betreibt.


Lesen Sie hier den Bericht des Landsberger Kreisboten vom 13.10.20212 über die Jubiläumsversammlung der VR-BürgerEnergie Landsberg eG:




Erst durch Pachtmodell attraktiv

VR-BürgerEnergie und Gemeinde Schondorf realisieren PV-Anlage auf dem Schondorfer Turnhallendach

Die Generalversammlung der VR-BürgerEnergie fand heuer an einem besonderen Ort statt – direkt unter ihrem jüngsten Projekt nämlich, in der Schondorfer Turnhalle. Auf dem Dach des Gebäudes befindet sich seit wenigen Wochen eine PV-Anlage, die von der regionalen Energiegenossenschaft und der Gemeinde zusammen realisiert wurde. Man bediente sich dabei eines Modells, das nach Ansicht des Schondorfer Bürgermeisters Alexander Herrmann im Landkreis Schule machen könnte. „Wir sind der VR-BürgerEnergie dankbar, dass sie uns beigesprungen ist“, so der Rathauschef in seinem Grußwort. Die Gemeinde habe das Ziel, auf allen geeigneten Dächern ihrer Liegenschaften PV-Anlagen zu installieren – eigentlich. Doch wirtschaftlich sei dieses Vorhaben immer schwerer umzusetzen, da die öffentliche Hand die Projekte ausschreibenmüsse und nicht nachverhandelndürfe. Die Anbieter würden in dieser Situation die Preise durchaus etwas höher ansetzen. So tut sich eine höchst unattraktive Lücke auf zwischen Amortisationszeiten von bis zu 35 Jahren und einer Anlagenlebensdauer von 25 bis 30 Jahren. Man sei imGemeinderat schon so weit gewesen, die Idee der PV-Anlage auf dem Turnhallendach zu verwerfen, soHerrmann. Und das, obwohl aufgrund eines Hagelschadens ohnehin Dacharbeiten anstanden. Im Gespräch mit Albert Rösch, Vorstandsmitglied der VR-BürgerEnergie, tat sich dann doch noch eine Lösung auf. Und die sah folgendermaßen aus: Die Gemeinde verpachtete das Dach an die Energiegenossenschaft. Die wiederum baute die PV-Anlage – und zwar um 200.000 Euro günstiger als die Gemeinde es gekonnt hätte. Nun pachtete wiederum die Gemeinde die Anlage von der VR-BürgerEnergie. Der erzeugte Strom dient dem Eigenverbrauch in Turnhalle und Grundschule. „Damit rentiert sich das Ganze plötzlich“, erklärte Herrmann. Das Vorgehen sei für alle BeteiligtenNeuland gewesen, könne aber Vorbild für künftige Projekte sein. „Wir suchen schon nach weiteren Dächern.“ Vorstandsmitglied Albert Rösch von der VR-BürgerEnergie sprach von einer Win-Win-Win-Situation, denn es gibt noch einendritten Akteur in der Konstruktion: die LENA Service GmbH, die die Anlage gebaut hat. Erst das Pachtmodell habe das Projekt für alle Seiten interessant gemacht. Echte Förderung Muss es aber so kompliziert sein? Rösch kritisierte die Politik, die keinen fairen Wettbewerb zwischen kleinen und großen Akteuren ermögliche – dabei seien es gerade die Kleinen, die durch Beteiligungsmodelle die Akzeptanz alternativer Energiegewinnung vor Ort stärken würden. Er hoffe, dass die neue Bundesregierung – wenn sie denn gebildet ist – die Klimapolitik beschleunigen und zu einer „echten Förderung“ zurückkehren werde. Für die VR-BürgerEnergie ist die PV-Anlage auf der Turnhalle die zweite in Schondorf. Mit 300 Solarmodulen und 99 kWp ist sie deutlich größer als die auf dem Dach des Schützenheims. Außerdem betreibt die Energiegenossenschaft ein Solarfeld in Fuchstal, einen Solarpark in Teichröda bei Erfurt sowie weitere Dachanlagen in Kaufering, Mauersberg bei Chemnitz und Thangelstedt, ebenfalls bei Erfurt. Alle Anlagen hätten im abgelaufenen Geschäftsjahr weniger Ertrag geliefert, „weil es so ein schlechtes Sonnenjahr war“, so Rösch. Unterm Strich blieb ein Jahresüberschuss von knapp 223.000 Euro. An die 277 Mitglieder wird eine Dividende in Höhe von drei Prozent ausgeschüttet. Damit war jedoch einer in der Versammlung nicht einverstanden. Klaus Drexler hatte bereits im Vorfeld zwei Anträge gestellt, in denen er eine Erhöhung der Dividende auf fünf Prozent sowie eine Sonderdividende von weiteren fünf Prozent forderte. Bei Rösch und dem Vorstandsvorsitzenden Stefan Jörg stieß er damit auf Unverständnis. Die von Vorstand und Aufsichtsrat beschlossenen drei Prozent seien bei der jetzigen Kapitalmarktlage schon mehr als attraktiv. Außerdem entsprächen sie der konservativen und nachhaltigen Ausschüttungspolitik der VR-BürgerEnergie, die Kontinuität und Vertrauen vermitteln wolle. Schon deshalb sollen Schwankungen bei den Dividenden vermieden werden. Drexler warf den Vorständen vor, Liquidität in Geldmarktfonds zu parken, statt diese an die Mitglieder auszuzahlen. Jörg konterte, dass man die Liquidität für Reparaturen und die spätere Rückerstattung des Geschäftsguthabens an die Mitglieder benötige. Und er wollte wissen, ob die in Herrsching angesiedelte Energiegenossenschaft, in der Drexler selbst Vorstand ist, fünf Prozent Dividende zahle. Dies sei nicht der Fall, räumte Drexler ein. Die anwesenden Mitglieder – 44 an der Zahl, etliche mit Vollmachten ausgestattet, so dass insgesamt 74 Mitglieder vertreten waren – lehnten seine Anträge ab. Die einzige Ja-Stimme kam vom Antragsteller selbst. Das Muster zog sich in umgekehrter Form durch – mit jeweils einer Nein-Stimme wurden die Verwendung des Jahresüberschusses und damit die Drei-Prozent-Dividende beschlossen sowie Vorstand und Aufsichtsrat entlastet. Apropos Aufsichtsrat – in dem gibt es eine personelle Veränderung: Denn Silvia Demmel ist aus der Region weggezogen und hat damit auch ihren Posten geräumt. An ihre Stelle tritt Martina Grunow. Sie führt gemeinsam mit ihrem Mann einen mittelständischen Betrieb in Pürgen, ist Aufsichtsratsmitglied der VRBank Landsberg-Ammersee, betreibt selbst eine PV-Anlage und ist überzeugte E-Auto-Fahrerin. Ihre Wahl erfolgte ohne Gegenstimme. (Ulrike Osman)

VR-BürgerEnergie
Landsberg eG

c/o VR-Bank Landsberg-Ammersee eG
 Ludwigstraße 162-164
 86899 Landsberg am Lech

Tel.: 08191 291-0
 Fax: 08191 291-159
 www.vr-be.de
 info@vr-be.de


momentane
 Gesamtleistung:
 ca. 4,4 MWP
Anzahl der versorgbaren
 4-Personenhaushalte in
 der Region:
             knapp 9.000
  

Die VR-BürgerEnergie
 Landsberg eG
 ist eine Initiative der
VR-Bank Landsberg-Ammersee eG

Share by: